Christian Pentzold

Es wird Zeit, Digitalisierung und digitale Medienkommunikation kom­munikationshistorisch zu erforschen. Digitale Kommunikation präsen­tiert sich oft als weitgehend zeitlos in einem immerwährenden Jetzt. Dabei hat Digitalisierung eine immanente historische Dimension. Sie ist nicht nur seit mittlerweile mehreren Jahrzehnten an gesellschaftlichen Wandlungsprozessen beteiligt, sondern hat sich in dieser Zeit selbst weiterentwickelt und verändert. Erst durch eine langfristige Perspek­tive wird es möglich, zwischen Kontinuität und Wandel, der Transfor­mation bestehender Kommunikationsphänomene und der Emergenz tatsächlich neuer Formen und Phänomene von Medienkommunikation im Kontext der Digitalisierung zu unterscheiden. Hierzu versammelt der Band Beiträge, die sich mit erkenntnisperspek­tivischen, methodologischen und quellenkundlichen Besonderheiten der kommunikationshistorischen Untersuchung digitaler Kommuni­kation befassen. Zudem leuchten die Beiträge die Potenziale digitaler Medien und digitaler Methoden für die Kommunikationsgeschichts­schreibung aus. So zeigt der Band auf, welche Fragen und Perspektiven möglich werden, wenn in langfristigen Perspektiven über digitale Me­dien und Kommunikation nachgedacht und geforscht wird. Das Buch will informieren, sensibilisieren, motivieren und hoffentlich auch ins­pirieren zu weiterer Forschung, die digitale Kommunikation und Kom­munikationsgeschichte zusammendenkt, und die dazu beiträgt, der digitalen Kommunikation eine Vergangenheit zu geben. Full book here.