Vergangenheit wird in Medienkommunikation nicht einfach bewahrt oder konserviert, sondern sie wird in kontingenten gegenwärtigen Bezügen aufgearbeitet und gemäß aktueller Relevanzsetzungen rekonstruiert. Die Verbindungen zwischen digitalen Medien als mnemonischen Instanzen und den erinnerungskulturellen Stiftung von Identitätsbezügen und Gemeinschaftlichkeit liegen einerseits auf der Hand und sind andererseits in ihrer Komplexität bisher nur in Ansätzen detailliert nachvollzogen. Im Aufsatz stellen wir drei Dimensionen heraus: (1) Die zentrale Bedeutung von Bildern und bildbezogenen Praktiken im Erinnern in und mit digitalen Medien. (2) Die soziale Vernetzung im Kontext des Umgangs mit Erinnerungen. (3) Die vermehrte Erzeugung und rekursive Nutzung digitaler Daten in erinnerungskultureller Kommunikation.