Der Artikel hat das Ziel, Theoriearbeit in der Kommunikationswissenschaft als Auseinandersetzung mit der Steigerung und Reduzierung von Komplexität hinsichtlich ihrer Gegenstände und Begriffe zu erfassen. Zunächst wird die Dynamik theoretischer Entwicklungen in der Kommunikationswissenschaft auf das Zusammenspiel interdisziplinärer und innerdisziplinärer konzeptueller Tendenzen sowie der Transformationen empirischer Gegenstände zurückgeführt. Dann werden einschlägige Ansätze, welche Bedingungen, Vorgänge oder Konsequenzen von Kommunikationsprozessen und Mediensystemen in ihrer Komplexität erfassen wollen, kartiert. Im Ergebnis werden die Beschäftigung mit Komplexität als Bezugspunkt kommunikationswissenschaftlicher Theoriebildung, die begrifflich substantielle Fassung von Komplexität und die Auseinandersetzung mit den Ambivalenzen von Komplexität erörtert. Damit trägt der konzeptuelle Überblicksbeitrag zur weiteren theoretischen Fundierung der Kommunikationswissenschaft als sich ausdifferenzierendes Fach, zu seiner Anbindung an theoretische Debatten anderer Disziplinen und zur Reflexion der Veränderungen seiner Gegenstände bei. The full article can be accessed from here.